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Was ist ein Swapgeschäft im Bereich des Devisenhandels?

Wenn Sie mit Devisen handeln, treffen Sie eine Aussage über die Richtung des Kurses eines Währungspaares, indem Sie die Basiswährung (die erstgenannte Währung) kaufen oder verkaufen, wobei Gewinne und Verluste in der Kurswährung (die letztgenannte Währung) ermittelt werden. Effektiv stimmen Sie also zu, mit uns als Gegenpartei eine Währung gegen eine andere auszutauschen und diese zu einem von Ihnen bestimmten Zeitpunkt wieder zurückzutauschen, wobei alle angefallenen Gewinne oder Verluste mit Ihrem Konto verrechnet werden.

Eine Position zu halten hängt von Ihrer Handelsstrategie und Ihrem Plan ab. Swing-Trader halten Positionen oft über Tage oder Wochen, während Scalper sie möglicherweise bereits nach wenigen Sekunden schließen. Wenn Sie eine Position halten, ist der Kurs des Währungspaares, das Sie traden, nicht der einzige Kurs, den Sie im Auge behalten müssen. Sie sollten sich auch der Swap- oder Finanzierungsgebühr bewusst sein.

Die Swap-Gebühr hängt stark von den Zinsraten der beiden zugrundeliegenden Währungen ab. Die Swap-Gebühr wird in angewendet, falls Sie eine Position über den täglichen Rollover-Zeitpunkt (00:00 Uhr Serverzeit) hinweg offenhalten, was im Devisenhandel als „Tomorrow Next“ oder „Tom Next“ bekannt ist.

Intraday-Trader müssen sich über Swap-Gebühren keine Sorgen machen, da diese ihre Positionen natürlich vor dem täglichen Rollover-Punkt schließen. Aber jeder, der Positionen über Nacht oder länger hält, sollte dies in seinen Überlegungen zum Trading berücksichtigen.

Wie wird der Rollover-Zinssatz berechnet?

Swap-Gebühren hängen vom Zinsdifferenzial ab. Das Zinsdifferenzial ist eine andere Art und Weise, den Unterschied zwischen den Zinssätzen der Basis- und Kurswährungen zu betrachten. Natürlich kann es Unterschiede zwischen den beiden Zinssätzen geben. Wenn wir diese also netto betrachten und das Differenzial ermitteln, fallen dabei die von Ihnen zu zahlenden oder in manchen Fällen von Ihnen verdienten täglichen Zinsen auf. Zu den Faktoren, die diese Summe beeinflussen, zählen die Lot Größe, der derzeitige Marktpreis und die Höhe des Differenzials zwischen den beiden Zinssätzen zu diesem Zeitpunkt. Das Differenzial ist die Basis des Carry-Trades.

Was ist ein Carry-Trade?

Bei passenden Marktbedingungen nehmen Händler oft aktiv eine Position in einer Währung mit dem höheren Zinssatz ein, wobei sie den Trade „finanzieren”, indem sie eine Short-Position bei einer Währung mit niedrigerem Zinssatz einnehmen. Dann schöpfen sie das positive Zinsdifferenzial ab. Dies nennt man in der Fachsprache einen Carry-Trade. Der Trader hält seine Position offen (engl. to carry over), um Zins- und das Swap-Raten-Differenzial anzusammeln. Carry ist ein wichtiges Element in der Welt des Devisenhandels und kann für viele Hedgefonds die erste Überlegung sein.

Warum berechnen Broker eine Gebühr für Swaps?

Bei Pepperstone bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, Kursänderungen in den globalen Währungsmärkten aktiv zu traden, ohne das Interesse daran zu haben, die physische Währung tatsächlich geliefert zu bekommen. Wenn wir also eine gehebelte Devisenposition eingehen, so geschieht dies tatsächlich ohne einen vorher festgelegten Endpunkt und auf Basis einer rollierenden Abrechnung. Das bedeutet, dass Sie als Trader entscheiden, wann Sie eine Position schließen möchten. Dazu können Sie ein Stop-Loss oder eine andere Form der Handelsverwaltung nutzen. Der Broker als Gegenpartei nutzt die Rollover-Zeit, um Finanzierungsgebühren anstelle der Lieferung der physischen Währungseinheiten zu berechnen.

Wie erfolgt die Verrechnung im zugrundeliegenden Devisen-Kassamarkt?

Im zugrundeliegenden Markt werden FX-Spot-Transaktionen meist in den zwei auf den Trade folgenden Arbeitstagen verrechnet (T+2). Falls eine Institution EURUSD im FX-Spotmarkt kauft, so erhält sie zwei Tage nach Abschluss des Trades einen Betrag in EUR gemäß der vereinbarten Rate. Es gibt einige Ausnahmen zu dieser Regel. Beispielsweise wird USDCAD einen Tag nach dem Trade verrechnet (T+1).

Was ist Tom Next?

Tom-Next-Swaps sind vollständig handelbare Finanzinstrumente. Ihr Kurs schwankt gemäß den Erwartungen an die Finanzpolitik und auch gemäß anderer Marktkräfte wie Angebot, Nachfrage und Liquidität, die den Markt beeinflussen. Institutionen versuchen oft, Verrechnungen zu verzögern, indem sie Tom-Next-Vereinbarungen eingehen.

Beispiel eines Tom-Next-Swaps

Angenommen, ein Trader kauft einen Kontrakt mit dem fiktiven Wert 100.000 EUR auf EURUSD, doch aus einem unbekannten Grund möchte er die Verrechnung um einen Tag verzögern. Am Folgetag tauscht die Gegenpartei die 100.000 EUR mit dem Trader zurück, also am nächsten (engl. „next”) Tag. Dies erfolgt zur vorherigen Transaktionsrate zzgl. der Tom-Next-Marktrate. Als Ergebnis wurde die Verrechnung einen Tag aufgeschoben und die tatsächlich ausgeführte Wechselrate wurde von der Tom-Next-Rate beeinflusst.

Durch die Art, wie wir den Fluss unserer Kundengelder mit unseren Absicherungsbanken vornehmen, bilden wir diesen Prozess exakt nach. Das bedeutet, dass die Kosten (oder Gutschriften), die sich durch Rollover und verzögerte Verrechnung ergeben, sich auf Ihrem Konto niederschlagen. Sollten Sie sich dazu entscheiden, eine Position über die festgelegte Rollover-Zeit (17:00 Uhr New Yorker Zeit oder 07:00 Uhr AEST) hinweg zu halten, zahlen oder verdienen Sie die Tom-Next-Gebühr auf Ihre nominale Position inkl. aller Gewinne oder Verluste.

Beachten Sie bitte, dass in der Welt des physischen Devisenhandels der vorher vereinbarte Eröffnungskurs entsprechend der Swap-Rate angepasst wird. Beim gehebelten Devisenhandel, den wir anbieten, gibt es eine einfache Anpassung des Guthabens in Ihrem Konto.

Woher beziehen wir unsere Tom-Next-Kurse?

Wir beziehen unsere Tom-Next-Kurse von einer globalen Tier-1-Investmentbank. Die Kurse werden regelmäßig aktualisiert, um dem dynamischen Tom-Next-Markt gerecht zu werden.

Tägliche Swap-Gebühr / Credit = (Ein Punkt / Wechselkurs) * (Handelsgröße [or notional amount] * Tom-Next-Gebühr)

Beispiel:

Währungspaar: EURUSD

Ein Punkt: 0,00001

Kontowährung: EUR

Wechselkurs: 1,1290

Handelsgröße: 1 Lot (100.000 EUR)

Swap-Rate von Pepperstone bei Long-Positionen: -11,49; bei Short-Positionen: +7,02

Swap-Wert, der vom Konto abgezogen wird: (0,00001/1,1290) * (100.000 *-11,49) = -10,18 €

Falls Sie sich auf EURUSD in einer Short-Position befänden, erhielten Sie 6,22 € pro Tag.

Was ist ein Triple-Swap?

Ein Dreitages-Rollover ist der Branchenstandard. Händlern wird die Tom-Next-Rate gutgeschrieben oder berechnet, falls sie eine Position länger als bis 17:00 Uhr New Yorker Zeit offenhalten. Der verwirrendste und am meisten missverstandene Teil der Rollover-Gebühr ist aber die Drei Tages Rollover-Gebühr, auch bekannt als „Triple-Swap-Wednesday”.

Dies liegt daran, dass, falls ein Trader eine Position länger als bis 17:00 New Yorker Zeit an einem Mittwoch offen hält, der Trade so behandelt wird, als wäre er am Donnerstag ausgeführt worden und dem Konto werden Zinsen für drei Tage berechnet.

Da die Verrechnung auf T+2-Basis stattfindet, wird sie durch den Broker bis zum Montag aufgeschoben. Das bedeutet, dass dem Trader die Finanzierung für beide Tage des Wochenendes gutgeschrieben oder berechnet wird. Obwohl die Devisenmärkte geschlossen sind, wird die Drei-Tages-Tom-Next-Regelung in Kalendertagen berechnet.

Behalten Sie den Überblick über den Trade

Beim Devisenhandel müssen Sie nicht nur auf Ihren G&V achten. Swap-Gebühren können Ihrem Handelskonto zu- oder abträglich sein, abhängig von den Währungen, die Sie handeln, und dem Zinsdifferenzial. Es ist wichtig zu wissen, was Rollovers sind und wie sich diese auf Ihr Konto auswirken. Außerdem müssen Sie sich der versteckten Gefahren bewusst sein, die beim Halten von Positionen über das Ende des Handelstages hinaus lauern können. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie mehr über die Berechnung des Tom Next, über Triple-Swap-Wednesdays oder darüber erfahren möchten, wie Sie Ihr Konto am besten verwalten, wenn Sie Positionen über Nacht halten möchten.